Herding

Beim Hüten handelt es sich sich um das ursprüngliche Arbeitsgebiet des Aussies. Und es sollte nie vergessen werden, dass ein Australian Shepherd ein Wach- und Hütehund ist. Wenn er das nicht mehr ist, dann hat man eine neue Rasse gegründet und keinen Aussie mehr. Ein Aussie ist vielseitig einsetzbar, aber er ist und bleibt ein Hütehund und hat das Hüten im Blut.

Das Hüten ist die Spezialaufgabe aller Hütehundrassen. Dafür sind all diese Hunde gezüchtet worden. Heute betreiben viele Hütehundebesitzer das Hüten der verschiedensten Tierarten als Hobby, um ihrem Hund/en eine sinnvolle Beschäftigung zu bieten. Einige schaffen sich erst einen Hütehund und hinterher eine Schafherden mit passendem Hof an, um ihrem Hund gerecht werden zu können. Schließlich gibt es diese Hunde nur, weil Schäfer, Rancher und Co Arbeits- und Weggefährten suchten und in diesen Hunden fanden. Früher und auch heute noch arbeiten Hütehunde den ganzen Tag in freier Wildbahn und helfen ihrem Menschen beim Treiben von Vieh. Hier in Deutschland gibt es aber nur noch sehr wenige hauptberufliche Wanderhirten, aber immer mehr Hütehunde. So dass hier immer mehr Menschen mit wenigen Schafen u.a. das Hüten mit ihren Hunden üben und dann spezielle Trailaufgaben bewältigen. Gehütet werden dabei Schafe/Ziegen, Enten/Gänse und Rinder. Wobei zu beachten ist, dass nicht jeder Hund für jede Tierart geeignet ist. So darf der Hund bei Schafen nicht zuviel Druck machen und bei Rindern muss er sich entsprechend durchsetzen können, um sich Respekt zu verschaffen. Es gibt aber auch Hunde, die sich ohne Probleme auf die verschiedenen Tierarten einstellen können. Dies ist das Spezialgebiet des Aussies.

Hütehunde zeigen ein angeborenes Hüteverhalten. Dies kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Einige Hunde hüten wirklich alles (auch Menschen, Autos, Züge, Fahrradfahrer, … (Dies sollte man dann durch Training in die richtigen Bahnen lenken.)) und das schon im Alter von acht Wochen und aus anderen muss man das Hüteverhalten erst herausformen. Typisch ist für das Hüteverhalten des Border Collies das sogenannte „eye“. Dabei fixiert der Hund mit seinem Blick die Herde und lenkt sie nur durch seinen Blickkontakt. Die Hunde stehen meistens vor den Tieren, deswegen bezeichnet man diese auch als „Header“. Dies ist die typische Arbeitsweise des Border Collies. Andere Rassen, wie der Australian Cattle Dog, führen die Herde von hinten und zwicken die Tiere auch mal in die Hinterläufe. Diese werden „Healer“ genannt. Beim Aussie findet man beide Hütetypen. Viele Aussies zeigen beide Hütevarianten, wobei sie das extreme „eye“ des Border Collies nicht haben. Aussies wollen den Überblick bewahren und haben ihren Kopf im Normalfall oben und lenken die zu hütenden Tiere mit ihrer Körpersprache.

Bei den Trials müssen die Hunde zeigen, dass sie die Tiere unter Kontrolle haben und trotz selbstständiger Arbeit auf die Kommandos ihres Menschens hören und diese auch auf Entfernung ausführen. Dabei werden die zu hütenden Tiere durch einen Parcours mit Wendungen einen vorgeschriebenen Weg entlang in einen Pferch getrieben. Dabei zählt Schnelligkeit und Genauigkeit.